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Das märchenhafte Schloss Löwenburg
Die Löwenburg in Kassel ist ein Lustschloss im Park Wilhelmshöhe. Sie wurde zwischen 1793 und 1801 von Heinrich Christoph Jussow, dem Hofarchitekten von Landgraf Wilhelm IX., als künstliche Burgruine erbaut. Zuerst diente sie Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel als persönlicher Rückzugsort und nach seinem Tod 1821 als letzte Ruhestätte. Kunsthistorisch ist der Komplex interessant, da er einer der frühsten bedeutenden neugotischen Bauten in Deutschland war.
Die Burg befindet sich im südlichen Teil des Bergparks, auf der Ostseite des Hohen Habichtswalds.
Geschichte der Löwenburg in Kassel
Lustschloss des Kurfürsten und seiner Mätresse
Zwischen 1793 und 1801 schuf Heinrich Christoph Jussow das Schloss nach dem Vorbild einer Höhenburg. Das war etliche Jahrhunderte nachdem die deutschen Festungen dieses Typs eigentlich gebaut wurden. Dabei spielte die romantische Vergangenheitsverklärung der Ritterzeit eine große Rolle.
Ursprünglich nur als Turmruine mit Nebengebäuden geplant, wurde schließlich die gesamte Burganlage errichtet, die einen Innenhof umschließt. Die Löwenburg wurde aus Habichtswaldtuff gebaut, der zwar nicht besonders witterungsbeständig ist, aber in der Nähe des Standortes leicht zugänglich war.
Auf dem Schlossberg residierten der Landgraf und seine Mätresse Karoline van Schlotheim. Der Landgraf, der zwischenzeitlich zum Kurfürsten Wilhelm I. aufgestiegen war, wurde später in der Gruft unter der Schlosskapelle beigesetzt.

Zerstörung der Löwenburg im Zweiten Weltkrieg
Bis 1945 hatten die Royal Air Force und die United States Army Air Forces Kassel bereits mehrfach bombardiert, weil die Stadt wegen der Rüstungsindustrie und der feuergefährdeten Fachwerkhäuser in der Altstadt ein ideales Ziel war. Am 22. Oktober 1943 wurde Kassel vom schwersten Angriff getroffen. Die Löwenburg wurde zu einem großen Teil zerstört. Nur der Treppenturm mit einigen Mauerfragmenten blieb erhalten. Die Burganlage trug starke Schäden davon.
Der Wiederaufbau in den Nachkriegsjahren war eher funktional als akribisch. Das Damenhaus wurde 1957 komplett umgebaut, um die aus dem zerstörten Bergfried geretteten Güter dort unterbringen zu können.
Der Bergfried wird derzeit weiter restauriert und soll 2022 im neuen Glanz eröffnet werden. Besucher dürfen sich auch auf eine 25 Meter hohe Aussichtsplattform freuen.
Ausstattung und Einrichtung der Räume der Löwenburg Kassel
Das Innere der Anlage überrascht, da von außen der Eindruck einer alten Ritterburg-Ruine erweckt wird. Die Räumlichkeiten sind wie ein typisch barockes Lustschloss auf dem Lande ausgestattet. Neben den fürstlichen Wohnräumen befinden sich hier auch eine Waffenkammer und eine Schlosskapelle im neugotischen Stil. Der Landgraf wurde unterhalb der Kapelle in der Krypta beigesetzt.
Ein antik anmutender Schlossgarten, ein Weinberg, ein Turnierplatz und ein Tiergarten wurden beim Schlosses angelegt, um die Illusion einer Ritterburg zu perfektionieren.

Nach der Zerstörung des Bergfrieds und anderer Teile während des Zweiten Weltkrieges wurde der Verfall der Burg zu einer traurigen Tatsache. Der Schwerpunkt des Restaurierungsprojekts liegt nun auf dem Wiederaufbau des Bergfrieds, dem Schutz der verbleibenden Strukturen und der Wiederherstellung der Innenräume mit ihrer ursprünglichen Ausstattung. So können die Gäste die Löwenburg wiederentdecken, wie sie zur Zeit von Kurfürst Wilhelm I. aussah.
Touren, Rundgänge und Besichtigungen der Löwenburg in Kassel
Um die Löwenburg in Kassel zu besichtigen, werden Führungen angeboten, bei denen man mehr über die Geschichte und Bedeutung des Schlosses erfährt. Dabei lernen die Besucher die Räume des Damen- und Herrenbaus kennen. Auch die Waffenkammer mit Waffen und Ritterrüstungen aus dem 16. und 17. Jahrhundert sowie die Burgkapelle können besichtigt werden.
Während der Restaurierungsarbeiten sind nur ein Teil der sonst üblichen Räume für die Besucher geöffnet.
Schließlich bietet sich den Besuchern ein Spaziergang durch den schönen Park Wilhelmshöhe unternehmen, der die Burg umgibt.
Falls Sie mehrere Stationen im Bergpark besichtigen möchten, können Sie einen der zwei kostenpflichtigen Shuttlebusse nutzen, die vom Besucherparkplatz „Schloss Wilhelmshöhe“ aus zu den verschiedenen Stationen starten.
Da sich die Eintrittspreise und Öffnungszeiten der Löwenburg gelegentlich ändern, verweisen wir auf das Museums-Portal von Kassel, wo Sie aktuelle Angaben dazu finden.

Warum sich ein Besuch der Löwenburg in Kassel lohnt
Die Löwenburg in Kassel ist ein märchenhaftes Schloss, das in den letzten Jahren wiederaufgebaut wurde. Es ist ein großartiger Ort für einen Besichtigung, wenn Sie mehr über die Geschichte des Schlosses und des Kurfürsten Wilhelm I. erfahren möchten. Außen wartet die schöne Parkanlage, die zum Spazierengehen einlädt. Nordwestlich der Löwenburg liegen mit dem Steinhöfer Wasserfall und dem berühmten Herkules weitere Sehenswürdigkeiten von Kassel. Im Osten befindet sich das Schloss Wilhelmshöhe, das ebenfalls einen Besuch lohnt.
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Löwenburg in Kassel, Buecherwurm_65, Pixabay.com
Schloss Löwenburg, , CC BY-SA 3.0,
Park Wilhelmshöhe,