Willingshausen - Panorama

Das Malerdorf Willingshausen

Die nordhessische Gemeinde Willingshausen, bestehend aus insgesamt neun Ortsteilen (Gungelshausen, Leimbach, Loshausen, Merzhausen, Ransbach, Steina, Wasenberg, Willingshausen und Zella), liegt im flächenmäßig zweitgrößten Landkreis Hessens, im Schwalm-Eder-Kreis. Mitten im traditionsreichen Schwälmer Trachtengebiet sowie im Städtedreieck Marburg-Alsfeld-Kassel platziert, kann sich Willingshausen einer idyllischen sowie interessanten Lage rühmen. Durchflossen wird die Gemeinde von den Flüssen Schwalm, Leimbach sowie Antreff. Die Gemeindeverwaltung hat ihren Sitz im größten Ortsteil, in Wasenberg. Der viertgrößte Ortsteil – Willingshausen – ist Namensgeber der Gemeinde. Er liegt südwestlich, am Unterlauf der Antreff, an der Landstraße, die die Gemeinde mit der 13 Kilometer entfernten Fachwerkstadt Alsfeld verbindet.

Ferienhäuser und Ferienwohnungen in Willingshausen »

Urkundlich erstmals erwähnt wurde der Fachwerkort Willingshausen im Jahre 1080 unter dem Namen „Willichashuson“. Es folgten weitere Namensformen, bis sich schließlich 1585 die heutige Schreibweise etablierte.

Willingshausen wird in zahlreichen Quellen als „Malerdorf“ sowie als eines der schönsten Dörfer Deutschlands bezeichnet. 1998 bekam es gar die Silberplakette im namhaften Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“ verliehen.

Willingshausen - Schloss in Loshausen
Loshausen ist ein Ortsteil von Willingshausen. Das Bild zeigt das Schloss von Loshausen.

 Sehenswürdigkeiten Willingshausens

Älteste Malerkolonie Europas

Willingshausen gilt als die älteste Malerkolonie Europas. Der baltische Offizier und Maler Gerhardt Wilhelm von Reutern, der aufgrund einer Kriegsverletzung zur Erholung in Willingshausen weilte, gilt gemeinsam mit Ludwig Emil Grimm – dem jüngsten Bruder der Gebrüder Grimm – als Begründer der Schwälmer Willingshäuser Malerkolonie. Beide Künstler trafen sich 1824 im Schloss Willingshausen, auch Schwertzellsches Schloss genannt, zum Austausch, was fortan als Gründung der Malerkolonie galt. Parallel war dies in der Kunstgeschichte der Beginn der Freiluftmalerei.

Für zahlreiche internationale Künstler, wie Walter Schliephacke, Wilhelm Thielmann, Adolf Lins oder Otto Ubbelohde, war Willingshausen Studienort. Ferner wurde von hier aus der Bekanntheitsgrad der Schwälmer Trachten verbreitet. Auch heute noch ist das Gerhardt-von-Reutern-Haus ein künstlerisches Zentrum. Der Besuch des dortigen „Malerstübchens“ mit der 2005 angebauten Kunsthalle ist ein Muss für jeden Besucher des Ortes. Es beherbergt unter anderem ein Museum mit Fotografien und Gemälden aus der damaligen Malerkolonie-Zeit sowie eine Ausstellung, die Schwälmer Tracht betreffend.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Kirche aus dem Jahre 1511 mit der barocken Orgel sowie der wunderschönen Altardecke mit Schwälmer Weißstickerei.

Schloss von Willingshausen

In unmittelbarer Nachbarschaft steht das Schloss von Willingshausen, meist als Schwertzellsches Schloss bezeichnet. Dabei handelt es sich nicht um ein Schloss im herkömmlichen Sinne, sondern vielmehr um ein schlichtes Herrenhaus mit englischem Landschaftsgarten.

Hirtenhaus

Des Weiteren wäre das aus dem 17. Jahrhundert stammende, liebevoll renovierte Hirtenhaus zu erwähnen, wo einst die Stipendiaten der Malerkolonie Quartier fanden. Auch dem „Erbehof“, einer Töpferei mit traditionellen Schwälmer Töpferwaren, sollte man unbedingt einen Besuch abstatten. In der alten Dorfmühle, wo sich die Besitzer für gefährdete Nutztierrassen einsetzen, gibt es frische, regionale Produkte direkt vom Erzeuger.

Freizeit in Willingshausen

Um Willingshausen herum dominiert die Natur, daher bieten sich auch Freizeitangebote wie Spazierengehen, Wandern oder Radfahren an. Besonders erwähnenswert ist der Malerweg. Hier kann man auf Schusters Rappen die malerische Landschaft rund um Willingshausen genießen und vielleicht sogar nachvollziehen, wie sich zur Zeit der Malerkolonie die Landschaftsmaler inspirieren ließen. Der Weg offeriert ein fantastisches Panorama über das Schwalmbecken hinweg bis hin zum teils 635 Meter hohen Knüllgebirge und auf das Malerdorf selbst.

Wanderweg „Schwälmer Weg X 10“

Der gut ausgeschilderte Hessen-Wanderweg „Schwälmer Weg X 10“ führt ebenfalls durch Willingshausen. Interessant ist zudem der etwas über 10 Kilometer lange Lehrpfad von Merzhausen. Auf diesem Rundwanderweg macht man Bekanntschaft mit der interessanten Steinformation, den Wippersteinen, sowie einem alten Basaltsteinbruch. Heimische Flora und Fauna werden ebenso wie Hintergründe der historischen Kulturlandschaft mittels Schautafeln erklärt.

Willingshausen - Wipperstein
Auf dem Wanderweg „Schwälmer Weg X 10“ entdeckt man die interessante Steinformation, die Wippersteine.

Angenröder Stausee – Antrift-Talsperre

Auch der Angenröder Stausee beziehungsweise die Antrift-Talsperre inmitten von sattem Grün ist ein ideales Freizeitziel. Angler fühlen sich hier am fischreichen Stausee ebenso wohl wie Spaziergänger, die den rund drei Kilometer langen Rundweg um den Stausee wählen.

Silbersee mit Wellnesszentrum

Der nahegelegene Ort Frielendorf lädt zum Freizeitvergnügen an den Silbersee mit Wellnesszentrum und Bobbahn.

Kunsthalle Willingshausen

Ein Besuch der Ausstellungen in der Kunsthalle Willingshausen ist eine weitere interessante Möglichkeit, seine Freizeit kurzweilig sowie informativ zu gestalten.

„Bilderschwatz – Talk mit Kunst“

„Bilderschwatz – Talk mit Kunst“ ist eine Initiative, die alle zwei Monate an unterschiedlichen Orten stattfindet. Dabei geht es darum, über Bilder aus der Willingshäuser Künstlerkolonie ins Gespräch zu kommen.

Festivals in Loshausen

Im Ortsteil Loshausen hat man im Juli und August die Gelegenheit, sich über die Musikfestivals „Rock im Park“ und „World Music Festival“ zu erfreuen.

Ausflugsziele rund um Willingshausen

Die Gemeinde Willingshausen punktet mit einer landschaftlich beeindruckenden Umgebung, aber auch mit zahlreichen lohnenden Zielen für einen Tagesausflug.

Reise in die Märchenwelt

Wie wäre es mit einer Reise in die Märchenwelt? Nicht nur Homberg/Efze, Neukirchen, Schwalmstadt und der Knüllwald, auch Willingshausen liegen an der Deutschen Märchenstraße und wissen allerhand Märchenhaftes zu berichten und zu zeigen.

Fachwerkstadt Alsfeld

So ist beispielsweise ein Abstecher in die rund 14 Kilometer entfernte, wunderschöne Fachwerkstadt Alsfeld ein besonderes Highlight. Neben der historischen Altstadt sollte man unbedingt das Märchenhaus besuchen. Auch Schwalmstadt lädt mit einer bezaubernden, historischen Altstadt ein. Im historischen Schwälmer Dorfmuseum Holzburg in Schrecksbach lernt man die einstige Schwälmer Dorfkultur, vor allem aber die Schwälmer Trachten und Trachtenzubehör kennen.

Alsfeld
Für einen Ausflug ab Willingshausen empfiehlt sich die Fachwerkstadt Alsfeld mit mehreren sehenswerten Fachwerkbauten.

Museum in Ziegenhain

Ein weiteres interessantes Museum gibt es im nahegelegenen Ziegenhain. Im Museum der Schwalm, im Steinernen Haus, sind unter anderem Funde aus der Vor- und Frühgeschichte zu bestaunen. Außerdem wird über die teils noch existente Wasserfestung Ziegenhain informiert.

Junker-Hansen-Turm in Neustadt

Der Junker-Hansen-Turm in Neustadt, der weltweit größte Fachwerkrundbau und Wahrzeichen der Stadt, ist einen Besuch wert. Einst als Bergfried und Wohnturm geplant, kann man heute hier den Bund der Ehe eingehen und den Turm einmal im Monat besichtigt.

Burg Herzberg

Auch in Breitenbach begegnet man Geschichte: Burg Herzberg, die größte hessische Höhenburg, liegt auf dem höchsten Punkt des Lutherweges und ist nicht nur als Gebäude interessant. Hier gibt es nämlich seit 1968 die Burg-Herzberg-Festivals, auch als „Bonsai-Woodstock“ bezeichnet. Es handelt sich dabei um ein gigantisches Open-Air-Musik- und Literaturfestival à la Hippie-Lebensart.

Gedenkstätte und Museum in Trutzhain

In Trutzhain erwartet den Besucher ein Zeitzeuge einer weniger rühmlichen Vergangenheit: Eine Gedenkstätte und Museum in Bezug auf die NS-Zeit. Dort, wo einst das Kriegsgefangenenlager STALAG IX A Ziegenhain war, wird heute an das Schicksal zahlreicher Kriegsgefangener unter dem NS-Regime, an deren Einsatz als Zwangsarbeiter sowie an ihre völkerrechtswidrige Behandlung erinnert.

Knüllköpfchen bei Schwarzenborn

Wer die Natur liebt, begibt sich zum etwas mehr als 20 Kilometer entfernten Knüllköpfchen bei Schwarzenborn. Hier lässt es sich gut wandern und vom 12 Meter hohen August-Franke-Aussichtsturm eine fantastische Aussicht genießen.

Homberg/Efze, Knüllwald, Marburg an der Lahn & Borken

Etwas mehr als 30 Kilometer entfernt befinden sich die Ausflugsziele Homberg/Efze und der Knüllwald mit historischer Fachwerk-Altstadt beziehungsweise Wildpark, die geschichtsträchtige Fachwerkstadt Marburg an der Lahn sowie Borken (Hessen) mit dem Braunkohlebergbau-Museum.

Unterkünfte

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Ferienhaus in Willingshausen

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Copyrights für die Fotos:

Panorama von Zella (Willingshausen), Oliver DeisenrothEigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Schloss in Loshausen, Cosal – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons
Wippersteine von Wilhelm SchnückerEigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons
Rathaus und Marktplatz in Alsfeld von KlausFoehlEigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Ferienhaus, inkflo, Pixabay