Gudensberg

Gudensberg – ein Mekka für Naturfreunde

In der Kleinstadt im Hessischen Bergland verteilen sich knapp 9.700 Einwohnern auf sieben Stadtteile. Der Ort liegt im Nordwesten des nordhessischen Schwalm-Eder-Kreises zwischen Fritzlar und Kassel. Die unmittelbaren Nachbargemeinden der Stadt Gudensberg sind Edermünde, Felsberg und Fritzlar sowie Niedenstein und Schauenburg. Gudensberg und die Ortsteile Maden, Dorla sowie Obervorschütz werden von Goldbach und Ems durchflossen. Die Quelle des erstgenannten Flusses liegt im 15 Hektar großen Naturschutzgebiet Nenkel nordwestlich der Kernstadt.

Am Oberlauf der Ems im Bereich der Gudensberger Basaltkuppen gibt es reizvolle und bei Wanderfreunden beliebte Natur-, Landschafts- und Vogelschutzgebiete. Ganz in der Nähe liegt auch der 381 Meter hohe und sagenumwobene Odenberg als vermeintlicher Rückzugsort des germanischen Gottes Wodan sowie des fränkischen Kaisers Karls des Großen. Der über 20 Meter hohe Aussichtsturm bietet fantastische Fernsicht bis zum Reinhards-, Keller- und Kaufunger Wald sowie auf das Knüllgebirge.

Langenberge & Naturpark Habichtswald

Ebenfalls im Sichtfeld befindet sich der gut 556 Meter hohe Mittelgebirgszug Langenberge rund um die höchste Erhebung Schwengeberg im Habichtswälder Bergland und über 474 km² großen Naturpark Habichtswald. Die fast flächendeckend bewaldeten Langenberge waren vermutlich schon früh besiedelt, wovon die beiden historischen Ringwallanlagen am Bilstein (460 Meter) und Schauenburger Burgberg (499 Meter) zeugen.

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Beliebte Wanderwege

Auf dem Gipfel des Letztgenannten befindet sich außerdem die ebenfalls als schönes Wanderziel bekannte Ruine einer Höhenburg aus dem 6. bis 8. Jahrhundert. Vom Wandererparkplatz Bensberg bei Niedenstein-Ermetheis aus sind der Brüder-Grimm-Weg (287 Kilometer), Ederseeweg (49 Kilometer), Habichtswaldsteig (200 Kilometer) und Herkulesweg (193 Kilometer) erreichbar. Gleiches gilt für den Kassel-Steig (159 Kilometer), Baunapfad (18 Kilometer) und Märchenlandweg (440 Kilometer).

Sehenswertes in Gudensberg

Obernburg

Der Name der 1121 erstmals urkundlich erwähnten Stadt leitet sich wahrscheinlich von der Bezeichnung „Odinsberg“ ab. Noch bis zum späten 17. Jahrhundert wurde der damalige Ort auch „Wutansberg“ genannt. Ebenfalls aus dem frühen 12. Jahrhundert stammt das bis heute auch überregional bekannteste Bauwerk in Gudensberg. Die im Stadtwappen verewigte Obernburg, deren Ruine samt umliegendem Gelände seit einigen Jahren auch für Kunstausstellungen genutzt wird, ist schon von Weitem sichtbar.

Aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammt der Nachfolgebau der einstigen Vorburg der Obernburg, der heute im Privatbesitz befindlichen Wenigenburg. Ein steinernes Erbe der großen jüdischen Gemeinde in Gudinsberg im 17. bis 19. Jahrhundert ist die von 1840 bis 1843 erbaute lokale Synagoge, die nach einer umfassenden Sanierung seit 1995 als Kulturhaus genutzt wird. Im Stadtzentrum finden sich viele historische Fachwerkhäuser wie das Pfarrhaus von 1642 und das ehemalige Rathaus von 1839.

Stadtkirche St. Margarethen, Alter Friedhof, Felsenberg Scharfenstein

Sehenswert sind auch die protestantische Stadtkirche St. Margarethen aus dem späten 13. Jahrhundert am Alten Markt und das heute als Altenheim genutzte Hospital zum Heiligen Geist aus dem 14. Jahrhundert. Für einen gemütlichen Spaziergang bietet sich der Alte Friedhof an, auf dem das Schlachtross Karls des Großen einen Hufeisenabdruck auf einem Mauerstein hinterlassen haben soll. Im Ortsteil Dissen zieht der Felsenberg Scharfenstein alljährlich zahlreiche Sportkletterer an. Nicht weit entfernt liegt der Quelltopf Glisborn, der einer Legende zufolge ebenfalls durch einen heftigen Hufschlag des Pferdes von Karl dem Großen entstanden sein soll.

Freizeitangebote in Gudensberg

Gut per pedes erkundet werden kann auch die nach dem östlich gelegenen Ortsteil von Gudensberg benannte Mader Heide, die mit den Ausgrabungen im Jahr 1708 als eine der ältesten archäologischen Fundstätten Deutschlands gilt. Ein bekanntes Naturdenkmal ist die über 500 Jahre alte Kandelaber-Linde im Stadtteil Dorla. Im Gudensberger Stadtwald befindet sich das vermutlich bis zu 5.000 Jahre alte prähistorische Lautariusgrab aus der steinzeitlichen Wartberg-Kultur.

Etwa über das gleiche Alter verfügt der Wotanstein aus Quarzit in Maden, dessen Löcher einer Sage nach von den Krallen des Teufels stammen sollen. Aus dem 14. Jahrhundert stammt hingegen das aus Sandstein gefertigte „Kassler Kreuz“ zwischen den Stadtteilen Dissen und Deute, welches die Grabstätte eines Verräters aus dem Dreißigjährigen Krieg markiert. Als Wanderziel häufig aufgesucht wird auch die Quelle Sonneborn, an der sich ein Rastplatz samt Ruhebänken, Schutzhütte und Wassertretbecken sowie Barfußpfad befindet.

Kleinbahnradweg – Tipp für Familien mit Kindern

Gut für Familienausflüge mit Kindern geeignet sind Fahrten auf dem 8 Kilometer langen Kleinbahnradweg zwischen Grifte und Gudensberg. Im nahen Guxhagen besteht auch Anschluss an den 200 Kilometer langen Fulda-Radweg. Gleichermaßen durch Gudensberg verlaufen der ca. 55 Kilometer lange Chattengau-Fulda-Weg sowie der 25 Kilometer lange Chattengauweg. Einen Faltplan zu den 10 Stationen des Stadtrundgangs „Gudensberger Kulturpfad“ kann als PDF-Datei von der Homepage der Stadt heruntergeladen werden.

Theateraufführungen, Kulturveranstaltungen & Golf

Regelmäßige Theateraufführungen im Frühling und Sommer bietet die Märchenbühne im Stadtpark nordöstlich des Rathauses. Südwestlich der Stadtmitte liegt der für jedermann zugängliche „GolfParkGudensberg“. Im ehemaligen Bauernhof und heutigen „Kulturstall“ Deute finden häufig Kulturveranstaltungen mit bekannten Künstlern und typischen Speisen sowie Getränken aus der Region statt.

Ausflugsziele rund um Gudensberg

Das wohl international bekannteste Ausflugsziel im Naturpark Habichtswald ist der als UNESCO-Welterbe gelistete Bergpark Wilhelmshöhe samt des gleichnamigen Schlosses und der gigantischen Kupferstatue des Herkules bei Kassel.

Lustschloss der Löwenburg und Burgruinen der Region

Ebenfalls zu dem von Besuchern viel bewunderten Ensemble gehört das Lustschloss der Löwenburg von 1793. Oft und gerne aufgesucht werden auch die ca. anderthalb Dutzend Burgruinen der Region. Hierzu zählen etwa diejenigen von Altenburg bei Niedenstein, Blumenstein bei Zierenberg und Igelsburg bei Dörnberg.

Die vierte von insgesamt sieben Etappen der 158 Kilometer langen Fernwanderstrecke Löwenweg (Hessenweg 2) zwischen Warburg in Westfalen und Alsfeld im Vogelsbergkreis verläuft von Niedenstein über Gudensberg bis Felsberg (19 Kilometer). Durch Nordhessen und Südniedersachsen führt der zwischen 240 und 253 Kilometer lange Studentenpfad von Göttingen nach Gießen. Ein unvergessliches Erlebnis für den Urlaub in Nordhessen ist auch eine Fahrt mit der Museumseisenbahn „Hessencourrier“ von Baunatal-Großenritte nördlich von Gudensberg bis nach Naumburg.

Kloster Hasungen, Schloss Elberberg, Edersee usw.

Im ehemaligen Kloster Hasungen aus dem 11. Jahrhundert bei Zierenberg-Burghasungen befindet sich seit 2012 ein modernes Museum zur langen und bewegten Geschichte der Anlage. Schloss Elberberg aus dem 15. Jahrhundert im Naumburger Stadtteil Elbenberg wird wegen des Englischen Gartens mit altem Baumbestand gerne besucht. An Schloss Laar von 1790 bei Zierenberg vorbei verläuft der gut 64 Kilometer lange Fulda-Diemel-Weg und der 33 Kilometer lange Warmetal-Radweg. Teils bewachte Strände und Badestellen für wohltuende Abkühlung im heißen Sommer bieten der fast 12 km² große Edersee und der kleinere Twistesee im Landkreis Waldeck-Frankenberg.

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